Die Schalldämmung eines Raums muss nicht teuer sein. Natürlich kann man schalldämmende Materialien der Spitzenklasse kaufen. An deinen Wänden und Decken angebracht machen sie deinen Raum tatsächlich sehr schalldicht. Dafür kosten sie aber auch ein halbes Vermögen. Deswegen schauen wir uns einige Methoden an, die deutlich günstiger sind.
Die Schalldämmung eines Raumes kann mit einem sehr kleinen Budget effektiv durchgeführt werden. Besonders dann, wenn du bereit bist, die Arbeit selbst zu machen. Keine Sorge, alle unsere Tipps sind sehr einfach und leicht umzusetzen, sogar für Leute, die völlig unerfahren in DIY sind.
Schau dir unsere Liste mit günstigen Produkten an, die dir dabei helfen, dein Zimmer schalldicht zu machen:
Produktübersicht
Eines der großartigsten Dinge an den meisten billigen Schallschutzmethoden ist, dass sie oft leicht umkehrbar sind. Wenn du also in einem Studentenwohnheim, einer Wohngemeinschaft oder einer Mietwohnung wohnst, kannst du deine Schalldämmung leicht entfernen. Somit gibt es beim Auszug keine Probleme mit deinem Vermieter.
Was du wissen musst, um dein Zimmer gut schalldicht zu machen:
Wo die Geräusche herkommen
Herauszufinden, woher der problematische Lärm kommt, ist normalerweise ziemlich einfach.
Wenn es eine laute Stereoanlage auf der anderen Seite der Wand ist, halte einfach dein Ohr an die Wand. So findest du schnell die richtige Stelle. Wenn der Ton vom Straßenlärm oder einem lauten Fernseher unter dir kommt, solltest du die Stelle auch schnell finden.
Die Identifizierung der Lärmquelle kann komplizierter sein, wenn der Lärm durch tiefe Vibrationen verursacht wird. Das ist zum Beispiel bei schweren Maschinen der Fall. Oder bei Waschmaschinen, die ein bis zwei Wohnungen weiter entfernt sin.
Wo der Ton hereinkommt
Genau herauszufinden, wie der Schall in deinen Raum gelangt, ist entscheidend. Nur so kannst du ihn effektiv blockieren.
Häufige Orte für Lärmlecks sind schlecht abgedichtete Fenster und Türen. Auch dünne oder nicht isolierte Ständerwände sind problematisch. Sollte es sich tatsächlich um deine Tür handeln, findest du hier mehr Informationen. Bei undichten Fenstern hilft dir dieser Beitrag weiter.
Wo der Reflexionspunkt in deinem Zimmer ist
Ton prallt von einer Oberfläche im gleichen Winkel ab, in dem er auf sie trifft.
Wenn zum Beispiel ein Handwerker einen Bohrhammer direkt gegenüber deinem Fenster benutzt, dann wird der Schall direkt zu deinem Fenster wandern. Hast du kein Schallschutzfenster, dringt der Schall hindurch. Dann wandert er im gleichen Winkel weiter, bis er auf die gegenüberliegende Wand trifft.
Das Aufbrechen von Reflexionspunkten mit strategisch platzierten Möbeln ist ein einfacher Weg zur Schallisolierung. Den Raum so nachträglich schalldicht zu machen ist darüber hinaus relativ günstig.
Die günstigsten Wege, einen Raum schalldicht zu machen
Die Schalldämmung eines Raumes kann oft sehr günstig umgesetzt werden…sogar kostenlos, wenn man die nötigen Materialien herumliegen hat.
Seid euch bewusst, dass wenn wir ‚Schallschutz‘ sagen, wir in Wirklichkeit Schalldämmung meinen. Nicht einmal die professionellsten Schallschützer können garantieren, einen Raum komplett schalldicht zu machen. Es gibt immer einen Punkt, an dem Vibrationen ihren Weg hinein finden können.
Aber diese Tipps werden definitiv einen signifikanten Unterschied im Lärmpegel in deinem Raum machen. Außerdem werden sie dich kein Vermögen kosten!
1. Teppiche im Raum platzieren
Teppiche sind ausgezeichnete Vibrationsdämpfer. Wenn du lärmende Nachbarn hast, lege einen großen dicken schalldichten Teppich direkt aus. Am besten machst du das an der Stelle, wo du die Geräusche hören kannst: Z.B. über ihrem Fernseher, ihrer Stereoanlage oder wo auch immer sie gerne stehen und streiten.
Natürlich ist ein Teppich kein Garant für Schallisolierung. Aber dort, wo er liegt, hält er Vibrationen und Schall in einem gewissen und spürbaren Maße ab. Für den Luftschall tut er allerdings nichts!
Ein weiterer Vorteil von Teppichen ist, dass sie auch deine Schritte dämpfen. Wenn sich also deine Nachbarn unten über deine schweren Füße beschweren, dann wird ein Teppich definitiv dazu beitragen, den Frieden zu erhalten.
2. Schalldichte Dichtungsstreifen
Wenn du weißt, dass Geräusche durch die Tür oder die Fenster in dein Zimmer gelangen, dann gibt es eine sehr billige und effektive Lösung. Dichtungsstreifen zu verwenden, hilft hier oft. Meistens werden Dichtungsstreifen verwendet, um das Eindringen von Feuchtigkeit durch Außentüren und -fenster zu verhindern. Sie können aber auch für die Schalldämmung einer Tür genutzt werden.
Sie bestehen aus einem dünnen Gummischlauch, den du um die Innenseite des Tür- oder Fensterrahmens klebst. Das machst du dort, wo die Tür oder das Fenster auf den Rahmen trifft.
Wenn du dann die Tür schließt, wird der Dichtungsstreifen* fest zusammengedrückt. Dadurch entsteht eine wasser-, luft- und schalldichte Abdichtung!
Bei schlecht abgedichteten Fenstern und Türen können Dichtungsstreifen einen großen Unterschied ausmachen. Er ist sehr einfach zu installieren und sehr billig (vorausgesetzt, du willst ihn selbst installieren). Deswegen lohnt es sich auf jeden Fall, ihn zu benutzen.
3. Schalldicht mit Decken im Raum
Decken sind unglaublich nützlich, wenn man einen Raum schalldicht machen möchte. Jeder von uns hat Decken zuhause. Also kannst du diese schalldämmende Methode kostenlos nutzen!
Wenn du einmal herausgefunden hast, woher das Geräusch kommt, musst du es nur noch mit einer Decke dämpfen. Wenn das Geräusch durch deine Tür kommt, dann hänge eine Decke über deine Tür. Oder stopfe sie um den Türrahmen, um die Lücken zu schließen, durch die der Luftschall eindringen kann. Das gleiche Prinzip gilt, wenn der Schall durch dein Fenster eindringt.
Wenn der Schall durch deine Wände vibriert, dann hänge ein paar dicke Decken an die Wand. Das erfordert vielleicht ein paar Nägel, um sie zu sichern. Oder du hängst sie an eine Gardinenstange. So oder so helfen sie dir deinen Raum schalldicht zu machen.
4. Schalldichte Vorhänge
Die tatsächliche Effektivität von schallisiolierenden Vorhängen ist umstritten. Ob Schallschutzvorhänge nun ein Mythos oder Realität sind ist aber egal. Was definitiv wahr ist, ist, dass dicke, mehrschichtige Vorhänge den Schall in deinem Raum deutlich reduzieren. Das liegt daran, dass mehrschichtige Vorhänge bedeuten, dass Vibrationen gedämpft werden. So wird die Schallenergie reduziert und der Lärm wird weniger.
Du brauchst nicht in teure Vorhänge zu investieren. Vorausgesetzt, deine Gardinenstange ist stark genug, kannst du einfach eine Decke oder zwei (oder drei) aufhängen. So bekommst du den gleichen Effekt ohne extra teure Spezialvorhänge zu kaufen.
5. Eierkartons an den Wänden des Raums?
Es gibt den weit verbreiteten Glauben, dass Eierkartons dazu benutzt werden können, einen Raum schalldicht zu machen. Leider ist das einfach nicht wahr. Eierschachteln sind viel zu dünn, um zu verhindern, dass sich Schall durch sie hindurch bewegt. Versuche also bitte nicht deinen Raum mit Eierkartons schalldicht zu machen. Die Mühe und die Zeit lohnen sich nicht.
Es stimmt, dass Eierschachteln gut darin sind, das Echo in einem Raum zu reduzieren, das liegt an ihren unebenen Oberflächen und ihrer besonderen Form. Das bedeutet, dass wenn eine Schallwelle auf einen Eierkarton trifft, sie in verschiedene Richtungen abgelenkt wird. Der Lärm verhallt somit quasi.
Wenn du also versuchst, ein Aufnahmestudio oder einen Kinoraum akustisch ansprechender klingen zu lassen, dann könnten Eierkästen eine Lösung sein. Du solltest aber nicht erwarten, dass sie sich zur Schallisolierung für von außen kommende Geräusche eignen.
6. Schalldämmende Paneele
Schalldämmplatten sind einfache Materialien. Sie sind im Grunde genommen dichte Materialstücke, die an deiner Wand befestigt werden, um von außen kommenden Schall abzuschwächen.
Du kannst sie relativ billig kaufen, besonders wenn du sie abholst (das Porto kann teuer sein, weil sie schwer sind).
Um ein Schallschutzpaneel* zu benutzen, musst du es nur an deine Problemwand schrauben. Die ganze Wand sollte bedeckt sein. Vorher musst du also deine Wand ausmessen und sicherstellen, dass du genügend Paneele für deine Wandfläche bekommst.
Alternativ kannst du, wenn du eine noch billigere Lösung willst, relativ einfach dein eigenes Schallschutzpaneel herstellen. Da sparst du natürlich einiges an Kosten. Ein bisschen Zeit solltest du aber mitbringen. Das folgende Video zeigt wie es geht:
7. Trittschalldämmung im Raum anbringen
Wenn dein Zuhause voller lackierter Holzböden, Laminatböden, Fliesen oder sogar Marmorböden ist, wirst du schnell feststellen, dass harte Böden Trittschall sehr leicht übertragen.
Trittschall ist Schall, der durch den Aufprall eines Gegenstandes auf ein Gebäude verursacht wird. Beispiele für Trittschall sind schwere Schritte. Aber auch springen, hämmern oder Möbelrücken können einen solchen Schall verursachen.
Wenn du einen harten Boden hast, dann übertragen sich die Vibrationen, die durch Aufprallgeräusche erzeugt werden, leicht durch deinen Boden nach unten zu deinem Nachbarn. Das Gleiche gilt auch umgekehrt. Ein harter Boden überträgt Vibrationen, die durch die Decke kommen, sehr gut. Ein weicher Boden dämpft solche Vibrationen.
Das Verlegen von Trittschalldämmung* in deinem ganzen Raum wird helfen, Trittschallvibrationen zu dämpfen. Sicher wird es deinen Raum nicht absolut schalldicht machen. Es wird aber helfen, die allgemeine Akustik in deinem Raum zu verbessern.
Im Folgenden Video findest du eine beispielhafte Anleitung zur Verlegung eines neuen Bodens:
8. Hausgemachte schalldichte Fensterblocker
Fensterblocker sind genau das, wonach sie klingen… Dinge, die dein Fenster blockieren.
Wir reden hier nicht von einem Vorhang oder einer Jalousie – auch wenn die Kombination von schalldichten Jalousien und Vorhängen sehr effektiv den Schall blockieren können. Es handelt sich eher um ein großes Paneel, das genau zur Größe und Form deines Fensterrahmens passt. Dadurch soll es Licht und den größten Lärmanteil blockieren.
Wenn du ein Schlafzimmer auf dem Dachboden oder ein Zimmer mit sehr kleinen Fenstern hast, kannst du sogar Fensterdichtungen aus Sofakissen herstellen. Die lassen sich oft ohne D.I.Y. in den Fensterrahmen quetschen. Eine langfristige Lösung ist das aber nicht
Stattdessen kannst du zu geringen Kosten eine Fensterdichtung nach Maß anfertigen. Alles was du tun musst, ist einen Rahmen zu erstellen, der zu deinem Fenster passt.
Dann montierst du den Rahmen auf ein Hartholzbrett und klebst eine Schallschutzmatte mit Akustik-Dichtmasse auf das Brett. Das absorbiert hervorragend Vibrationen. Wenn der Rahmen gut an dein Fenster passt, absorbiert er auch Luftschall.
Als alternative lassen sich auch schalldichte Fensterfolien anbringen. Diese funktionieren ähnlich, blockieren das Tageslicht aber nicht.
9. Strategische Platzierung von Möbeln im Raum
Wenn du deine Möbel strategisch in Problembereichen aufstellst, kann das die Schallwellen brechen. Die Schallenergie wird viel schneller zerstreut, als wenn du sie einfach wahllos in deinem Zimmer aufstellst.
Schränke oder Schuhregale können z.B. in der Nähe der Tür aufgestellt werden, um den Schall zu brechen, der durch die Lücken in deinem Türrahmen dringt.
Wenn du ein Problem mit Vibrationsschall an der Wand hast, dann kannst du Polstermöbel an die Wand stellen. Das kann sehr gut funktionieren, da das Sofa oder der Sessel dann als Dämpfer wirkt. Sie verhindern, dass deine Wand die Schallvibrationen verstärkt. Außerdem können Möbel als Raumtrenner auch sehr hübsch aussehen!