Nachträglicher Schallschutz Boden – Möglichkeiten zur Schalldämmung

Wohnhäuser sind dafür bekannt, dass man gerne mal die Nachbarn hört. Schlimm wird es dann, wenn der Lärm so groß wird, dass man nicht mehr zur Entschleunigung kommt. Das liegt unter anderem an mangelndem Schallschutz am Boden.

Es gibt Lärm, der aus allen Richtungen kommt: von Haustieren, streitenden Paaren, lauten Stereoanlagen, Babys, usw. Umgekehrt besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass du selbst Lärm bei deinen Nachbarn verursachst. Egal, ob du Lärm verursachst, indem du Besuch hast oder Musik spielst – jedes Geräusch, das du in deiner Wohnung erzeugst, kann wahrscheinlich auch von deinen Nachbarn gehört werden.  Denn Schallwellen funktionieren natürlich in beide Richtungen.

Aus diesem Grund solltest du nach einer Möglichkeit suchen, den Schallschutz deiner Wohnung zu steigern. Eine der besten Methoden, dies zu tun, ist es den Fußboden deiner Wohnung schallzudämmen. Das hilft, Schwingungen zu absorbieren, die durch den täglichen Lärm entstehen. So kannst du den Lärm der anderen ausblenden. In diesem Artikel werden wir einen Blick auf die Möglichkeiten werfen, wie du deine eigene Wohnung zu einer Zufluchtsstätte machen kannst.

Wir werden uns Methoden und Produkte anschauen, um einen schalldichten Wohnungsboden zu schaffen. Und das ohne die Kaution für unbefugte Änderungen zu verlieren.

Wie man nachträglich Schallschutz für den Boden verlegt

Was du brauchen wirst:

Ineinandergreifende 
Bodenmatten

Akustische 
Trittschalldämmung

Teppich-
Polsterung

Vorher eine kleine Anmerkung

Ich weiß, das klingt offensichtlich, aber schau zuerst in deinen Mietvertrag. Das nachträgliche Verlegen von Böden zum Schallschutz könnte in seltenen Fällen die Zustimmung von deinem Vermieter verlangen.

Ich weiß, das klingt offensichtlich und wird auch meistens kein Problem sein. Wenn du aber in einem Wohnkomplex mit einem sehr „eigenen“ Vermieter wohnst, willst du sicher keinen Stress auslösen. Gibt es keine solche Regeln, kannst du direkt mit Folgenden Methoden zur Schalldämmung starten.

Methode 1: Einen Profi anheuern

Profi für Schalldämmung

Wenn du etwas Geld über hast, lohnt es sich einen Profi zu holen. Bei einem Fachmann kannst du dir sicher sein, dass die Verlegung des Schallschutzes auf deinem Boden auch vernünftig durchgeführt wird. Darüber hinaus brauchst du dir keine Gedanken über den Kauf von Materialien zu machen. Die Lösung ist langfristig und du hast in Zukunft keine Probleme. Selbst wenn das so wäre, hast du Garantieansprüche.

Wenn dein Vermieter nett ist, übernimmt er oder sie sogar eventuell etwas vom Preis, um die Wohnung langfristig attraktiver zu machen. Das setzt natürlich voraus, dass er unterrichtet wurde und dem Vorhaben zustimmt. Eventuell schießt du dir ins eigene Bein, wenn eine Renovierung nicht vorgesehen ist.

Der Kostenpunkt ist beim Profi natürlich auch höher. Machst du ein DIY-Projekt draus, sparst du sicherlich beim Material und musst auch nicht die horrenden Handwerkerkosten bezahlen. Wenn du deine eigene Arbeitszeit gegenrechnest lohnt sich das zwar eventuell nicht, aber wen kümmert das, wenn es dir Spaß macht.

Methode 2: Diverse DIY Techniken zur Schalldämmung des Bodens

 Du hast also noch ein bisschen Geld für schalldämmende Materialien über und hast Bock dich für deinen Schallschutz am Boden schmutzig zu machen? Dann willkommen in der Welt der Schallschutz-DIY-Projekte!

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man seinen eigenen Boden schalldicht machen kann. Einige davon sind zeitaufwendiger und dauerhafter als andere.

Wie du vielleicht schon vermutet hast, wirst du ein paar Vorkehrungen treffen müssen. Du musst dir sicher sein das Projekt auch bis zum Ende durchziehen zu können. Gleichzeitig musst du je nach Mietvertrag das Einverständnis des Vermieters einholen, um dich selbst abzusichern. Zur Not bist du nämlich wohl eher lärmbelästigt als obdachlos.

Für die meisten dieser Methoden ist es am einfachsten einen nackten Boden zu haben. Bei einem Teppichboden ist der Aufwand auch noch relativ gering. Es erleichtert einfach das Aufbringen der verschiedenen Beläge und Teppiche auf dem Boden.

Trotzdem wird nicht jeder, der in einer Wohnung wohnt, über diesen Komfort verfügen. Bei anderen Böden wird es dann schon schwieriger. Aber auch das ist machbar. Deshalb sind einige dieser Methoden auch auf bereits bearbeiteten Böden anwendbar. Auch wenn das mit etwas mehr Arbeitsaufwand einhergeht.

Wie man einen Boden schalldicht macht (DIY-Techniken)

Nachträglicher Schallschutz Boden

 

DIY Technik 1: Ineinandergreifende Bodenmatten

Kannst du dich daran erinnern, dass du diese seltsamen, wie Puzzleteile aussehenden Matten auf dem Boden deines Grundschulklassenzimmers oder Kindergartens hattest?

Diese Matten werden eigentlich zu Schallschutzzwecken verwendet. Sie können deshalb auch in der eigenen Wohnung benutzt werden. Um diese ineinandergreifenden Fußmatten zu verwenden, musst du einfach die erste in die Ecke deines Wohnungsbodens legen und von dort aus weiterarbeiten. Du verbindest die Matten wie bei einem großen Puzzle miteinander.

Diese Technik ist eine der einfachsten Schallschutzmethoden. Für sie musst du nicht zu viel Zeit und Mühe aufwenden.

Sie ist auch eine der billigsten. Einige Produkte, wie dieses hier*, kosten nur etwa 20 € kosten. Der Nachteil ist, dass ineinander greifende Fußmatten nicht immer die beste Schalldämmung bieten. Andere Produkte liefern oft bessere Ergebnisse.

Um den besten Effekt zu erzielen, versuche die Fußmatten mit anderen schalldämpfenden Materialien zu kombinieren, wie zum Beispiel…

DIY Technik 2: Akustische Trittschalldämmung

Eine Akustikfußbodenunterlage ist eine Art sehr dünne Isolierschicht. Sie wird die normalerweise unter den Teppich oder Laminat gelegt (oder etwas wie die bereits erwähnten ineinandergreifenden Fußmatten). So wird eine zusätzliche schalldämmende Barriere geschaffen.

Wenn du eine Unterlage anbringst, solltest du sie deshalb, wenn möglich, auf einem nackten Hartholz- oder Vinylboden anbringen. Eine mögliche schalldämmenden Unterlagen ist die diese hier*.

Diese Unterlage besteht aus einer Dampfsperre und ist 1,5 bis 3 mm dick. Da verleiht ihr das Potential zur Schallabsorption. Zum Aufbringen rollst du das Material auf deinem Boden aus und bedeckst diesen von Wand zu Wand. Befestige das Material an der Kante deines Bodens mit Kleber oder Nägeln, falls nötig. Wiederhole dies so oft, bis die Fläche bedeckt ist. Schneide dann das Material an der Kante des Bodens ab. 

DIY Technik 3: Teppichpolsterung für den Boden

Eine Teppichpolsterung ist so etwas wie eine Schutzschicht für deinen Boden. Jedoch schützt sie nicht vor Kratzern, sondern vor Lärm.

Obwohl diese Teppiche für sich genommen sehr effizient sind, kommen sie am besten zur Geltung, wenn sie unter traditionellem Teppichboden verlegt werden. Das Verlegen von Teppichpolstern ist dem Verlegen von traditionellem Teppich in deinem Haus nicht unähnlich:

Man rollt das Material einfach so lange aus, bis es auf beide Enden des Bodens trifft. Dann schneidet man es an den Rändern ab und sichert es mit Kleber oder Nägeln (je nach Vorliebe).

Diesmal brauchst du ein paar Werkzeuge, um die Arbeit zu erledigen. Wegen des höheren Gewichts brauchst du vielleicht auch ein oder zwei Freunde, die dir beim Verlegen helfen. Es gibt viele verschiedene Teppichpolster, die nur zum Zweck der Schalldämmung erhältlich sind. Möglich ist zum Beispiel diese Unterlage*.

Der Grund dafür ist, dass diese Polster extrem haltbar und rutschfest sind. Das macht den Verlegungsprozess einfacher.

Folgend findest du ein kurzes Video. Dieses erklärt beispielhaft wie man Klicklaminat verlegt. Grundsätzlich ist die Verlegungsmethode aber auch für jeden anderen Boden geeignet. Wichtig ist dabei, wie der Schallschutz berücksichtigt wird.

 

Zusätzliche Gegenstände für den nachträglichen Schallschutz des Bodens deiner Wohnung

Während all die oben genannten DIY-Techniken an sich gut sein können, sind sie in Kombination am besten. Darüber hinaus gibt es noch andere Materialien.

Wenn du noch mehr Schalldämmung aus deinen schalldichten Materialien herausholen möchtest, kannst du auch bei der Anbringung schon nachhelfen. Dabei handelt es sich um Klebstoffe beziehungsweise Leime, die auch schallschützende Wirkungen haben. Sie lassen sich einfach anmischen und unter den Werkstoffen verteilen. Das laute Hämmern bei der Verwendung von Nägeln entfällt zudem. Gleichzeitig können Nägel auch geringfügig Lärm verstärken.

Lebst du in einer Wohnung, die du mietest, hast du vielleicht keine große Wahl bei der Wahl des Bodenbelags. Mit anderen Worten musst du dann oft mit dem Bodenbelag arbeiten, der bereits vorhanden ist. Das setzt natürlich voraus, dass du überhaupt in deiner Wohnung arbeiten darfst. Solltest du jedoch die Wahl haben, deine Wohnung mit einem Boden deiner Wahl auszustatten, kannst du den Schallschutz wesentlich beeinflussen.

In den meisten Fällen solltest du für den Bodenbelag etwas in der Art von Hartholz oder Fliesen wählen. Das gibt dir die einfachste Grundlage, wenn du eine schalldichte Schicht oder einen Teppich hinzufügen möchtest. Für die oberste Schicht (die in den meisten Fällen den schalldämmenden Materialien aufgebracht wird) brauchst du einen dicken, festen Teppich, der nicht zu weich ist.

Diese Teppichschicht ist unerlässlich. Sie muss dick genug sein, um den Schall zu absorbieren. Gleichzeitig darf sie nicht zu weich sein, da es sonst unangenehm wird darauf zu laufen. Was das Design und den Stil anbelangt, hast du die freie Wahl. Das spielt für die Wirksamkeit der Schalldämmung deines Bodens keine große Rolle.

Über die Schalldämmung des Bodens

Bei der Verlegung schallschützender Bodenbeläge darfst du eines nicht vergessen: Du musst dich nicht auf die Verwendung nur eines Materials beschränken.

Teppichpolsterung, Akustikunterlage und ineinandergreifende Pads funktionieren am besten, wenn sie miteinander kombiniert werden. So erhältst du die bestmögliche nachträgliche Schallisolierung. 

Wenn du Hilfe beim Schichten brauchst, sollte es so gemacht werden (von der untersten Schicht nach oben):

  1. Grundboden
  2. Matten (bzw. Akustikmatten)
  3. Teppichpolsterung
  4. Oberste Schicht (Laminat, Teppich, etc.)

Um die Schallausbreitung in deiner Wohnung zu reduzieren, solltest du darauf achten, dass es keine Lücken zwischen deinem schalldichten Bodenbelag und der Wand gibt.

Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du sogar deine Teppichmatte oder Unterlage ein wenig an der Wand hochlegen. Dann ist sie mit der obersten Teppichschicht bündig und kann mit einer Masse an der Wand versiegelt werden. Am besten macht man so einen Schallschutz-Unterfangen nicht alleine. Hole dir ein bis zwei Freunde dazu und nehmt euch ein wenig Zeit. Und wenn du schon mal dabei bist, willst du vielleicht auch gleich deine Wand schalldämmen!

Die Schalldämmung des Fußbodens deiner Wohnung ist kein kleines Unterfangen, aber es ist eine Arbeit, die die Zeit und Mühe wert ist. Bevor du dich versiehst, wirst du in einer Wohnung leben, die fast völlig frei vom Lärm deiner Nachbarn ist. Dann hast du endlich deinen langersehnten Frieden und so friedlich ist, wie du es dir immer gewünscht hast!